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16.900 Euro weg: Doktorandin verklagt ihren Ghostwriter

Lüneburg – Der Fall sorgt bundesweit für Schlagzeilen

Eine Doktorandin hat ihren Ghostwriter auf Rückzahlung von 16.900 Euro verklagt. Das Landgericht Lüneburg muss nun klären, ob der Auftrag sittenwidrig war. Doch jenseits der juristischen Frage zeigt der Prozess vor allem eines: Wie sehr Ghostwriter im akademischen Betrieb zur unsichtbaren Stütze geworden sind.

Wenn Forschen an der Realität scheitert

Hatice A., Soziologin und Lehrbeauftragte, hatte jahrelang an ihrer Dissertation gearbeitet. Hunderte Interviews, unzählige Datensätze, viel Literatur und irgendwann die völlige Überforderung. Neben ihrem Job an der Hochschule und einer Teilzeitstelle in der Verwaltung blieb kaum Zeit, das Material zu strukturieren.

In dieser Situation wandte sie sich an eine professionelle Ghostwriting-Agentur. Das Angebot klang nach Rettung: wissenschaftliche Begleitung, Literaturauswertung, Strukturierung und sprachliche Ausarbeitung – alles von erfahrenen Akademiker:innen. 130 Seiten, ordentlich formatiert, mit Quellenverzeichnis.

Preis: 16.900 Euro.

Doch die Erwartungen gingen auseinander. Hatice A. war unzufrieden, fühlte sich nicht verstanden, sprach von „mangelhafter Qualität“. Die Agentur wiederum erklärte, sie habe genau das geliefert, was vereinbart war. Nun liegt der Fall vor Gericht.

Das juristische Dilemma: Zwischen Hilfe und Täuschung

Richterin Christina Edinger vom Landgericht Lüneburg muss entscheiden, ob der Vertrag sittenwidrig war. Wenn ja, ist er nichtig und das Geld verloren.

Doch so einfach ist es nicht.
Ghostwriting ist in Deutschland nicht per se verboten. Verboten ist nur, fremde Texte als eigene wissenschaftliche Leistung auszugeben.

Die Agenturen bewegen sich in einem sensiblen Raum zwischen legitimer Unterstützung und akademischer Täuschung. Viele Kund:innen nutzen ihre Dienste nicht, um zu betrügen, sondern weil sie Hilfe bei Struktur, Formulierung oder Datenauswertung brauchen, Aufgaben, die sonst wissenschaftliche Lektor:innen oder Betreuer:innen übernehmen würden.

Ghostwriter sind die Schattenarbeiter der Wissenschaft

Wer jemals versucht hat, ein 200-seitiges Forschungsprojekt allein zu stemmen, weiß, wie komplex wissenschaftliches Schreiben ist.

Ghostwriter sind in vielen Fällen akademisch ausgebildete Profis, oft selbst promoviert, die ihr Wissen in den Dienst anderer stellen.
Sie strukturieren, formulieren präzise, helfen bei Literaturverzeichnissen oder bei statistischen Auswertungen. Manche begleiten ganze Projekte als Sparringspartner – und retten so Arbeiten, die sonst nie fertig geworden wären.

In anderen Branchen wäre das selbstverständlich: Reden, Bücher und Artikel werden tagtäglich im Auftrag geschrieben. In der Wissenschaft ist es moralisch umstritten, aber faktisch weit verbreitet.
Die Branche hat sich professionalisiert. Agenturen arbeiten mit Vertraulichkeitsklauseln, wissenschaftlichen Standards und anonymisierten Prozessen. Der Kunde entscheidet am Ende, ob und wie das gelieferte Material verwendet wird.

Verantwortung liegt auf beiden Seiten

Im Fall von Hatice A. zeigt sich, wie schnell Kommunikation und Erwartung auseinanderdriften können.

Die Studentin wollte laut eigener Aussage „nur Struktur und Unterstützung“.

Die Agentur versteht sich als Dienstleister, nicht als Ersatz für wissenschaftliche Eigenleistung.
Beide Seiten hätten wahrscheinlich von klareren Vereinbarungen profitiert: Was genau sollte geliefert werden? Wie sah der Zweck der Arbeit aus? Sollte sie eingereicht oder nur als Grundlage genutzt werden?

Gerade hier braucht es Transparenz und auch einen realistischeren Umgang mit der Realität des Studiums. Viele Promovierende sind berufstätig, familiär eingebunden und ohne institutionelle Förderung. Ghostwriter füllen diese Lücke, die das System selbst hinterlässt.

Ein gesellschaftliches Tabu mit realer Funktion

Die Empörung über Ghostwriting ist oft moralisch aufgeladen. Doch hinter jedem Auftrag steckt ein strukturelles Problem: Überforderung, Zeitdruck, Leistungsdruck, mangelnde Betreuung.

Ghostwriting ist deshalb weniger ein Skandal als ein Symptom.
Solange Universitäten keine realistischen Arbeitsbedingungen schaffen, werden Studierende und Forschende weiterhin externe Hilfe suchen. Und solange Agenturen offen kommunizieren, was sie tun, nämlich wissenschaftliche Vorlagen erstellen, nicht Täuschung fördern, sind sie Teil einer real existierenden akademischen Dienstleistungsökonomie.

Urteil am 11. November

Am 11. November will das Landgericht Lüneburg entscheiden. Juristisch mag das Urteil eindeutig ausfallen, gesellschaftlich wird es komplizierter.
Denn Ghostwriter sind keine Verführer, sondern Produkte eines Systems, das immer mehr Leistung bei immer weniger Zeit verlangt. Sie sind die unsichtbaren Hände hinter vielen wissenschaftlichen Texten und vielleicht genau das, was Studierende brauchen, wenn das Bildungssystem sie längst im Stich lässt.

Was seriöse Anbieter wie efactory1 anders machen

Der Lüneburger Fall offenbart vor allem, wie gefährlich unklare Absprachen sein können. Wenn Kund:innen im Voraus große Summen überweisen, ohne Absicherung, entsteht schnell ein Ungleichgewicht.

Bei professionellen Plattformen wie bei efactory1 wäre sowas undenkbar.
Bei uns werden wissenschaftliche Projekte in klaren Etappen abgewickelt, mit Zwischenabnahmen und Feedbackphasen.

Kund:innen zahlen nicht alles im Voraus, sondern nur nach jeder bestätigten Teillieferung.
Zudem bieten wir bei efactory1 eine Geld-zurück-Garantie, wenn vereinbarte Leistungen nicht erfüllt werden.

Besonders wichtig:
Sichere Zahlungsmethoden wie PayPal mit Käuferschutz oder Klarna gewährleisten Transparenz und Fairness auf beiden Seiten.
Ein Fall wie der von Hatice A., die alles auf einmal per Überweisung gezahlt hat, wäre damit ausgeschlossen.

So entsteht Vertrauen auf beiden Seiten. Kund:innen sind abgesichert, Autor:innen werden fair bezahlt und Missverständnisse lassen sich früh klären.

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