Das Thema kurz und kompakt
Sachliche und präzise Sprache: Wissenschaftliche Texte sind frei von emotionalen oder wertenden Ausdrücken. Stattdessen ist ein neutraler, objektiver Sprachstil gefragt.
Logischer Aufbau: Der Text muss einen roten Faden haben. Jede Behauptung, die Du aufstellst, sollte durch Argumente untermauert und mit relevanten Quellen belegt werden.
Vermeidung von Subjektivität: Anders als in journalistischen oder literarischen Texten vermeidest Du im wissenschaftlichen Schreiben persönliche Ansichten und subjektive Formulierungen.
Was ist wissenschaftliches Schreiben?
Warum Präzision so wichtig ist:
Ein häufiges Problem vieler Studierender ist es, zu verschachtelt oder zu abstrakt zu schreiben. Dabei gilt der Grundsatz: Je präziser und klarer Deine Aussagen sind, desto besser wird Deine Argumentation verstanden. Das Ziel ist nicht, den Leser mit Fachbegriffen zu beeindrucken, sondern komplexe Zusammenhänge verständlich und schlüssig darzustellen.
Abgrenzung zum alltäglichen Schreiben:
Wissenschaftlich schreiben: Der Schreibprozess von der Idee zur fertigen Arbeit
Entwicklung einer klaren Forschungsfrage
„Welche Auswirkungen hat die Digitalisierung auf das Konsumentenverhalten im Einzelhandel?“
„Wie beeinflusst die Nutzung sozialer Medien die politische Meinungsbildung bei Jugendlichen?“
Planung und Zeitmanagement
Erstelle einen Zeitplan und halte Dich an diesen.
Setze Pufferzeiten ein, um unvorhergesehene Hindernisse zu bewältigen.
Plane ausreichend Zeit für die Überarbeitung und das Lektorat ein.
Aufbau der Arbeit: Einleitung, Hauptteil, Schluss
Einleitung: Hier stellst Du das Thema vor, formulierst die Forschungsfrage und gibst einen kurzen Überblick über den Aufbau der Arbeit. Sie sollte Interesse wecken und klar auf die zentralen Fragestellungen hinführen.
Hauptteil: Im Hauptteil entwickelst Du Deine Argumente. Hier werden relevante Theorien erläutert, Studien und Forschungsergebnisse analysiert und die Fragestellung methodisch untersucht. Der Hauptteil sollte logisch strukturiert sein, sodass jede Aussage durch Beweise gestützt wird.
Schluss: Im Schlussteil fasst Du die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und gibst eine Antwort auf die Forschungsfrage. Zudem solltest Du einen Ausblick auf mögliche weiterführende Forschungsfragen oder Schlussfolgerungen geben.
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Formulierungen wissenschaftliches Schreiben: Sprache und Stil
Präzise und sachliche Sprache
Statt „viele Studien sagen“ solltest Du besser „eine Reihe von Studien, darunter die Untersuchung von Müller (2020), zeigt“ schreiben.
Vermeidung von Umgangssprache und subjektiven Aussagen
Subjektive Aussage: „Ich denke, dass diese Methode die beste ist.“
Bessere Formulierung: „Diese Methode erweist sich als besonders geeignet, da…“
Tipps zur logischen und verständlichen Argumentation
Verwende kurze und prägnante Sätze: Lange, verschachtelte Sätze können den Lesefluss erheblich stören. Setze stattdessen auf klar strukturierte, kurze Sätze.
Setze Übergangswörter ein: Sie helfen dabei, Zusammenhänge zwischen verschiedenen Gedanken und Absätzen zu verdeutlichen. Wörter wie „zudem“, „folglich“, „hingegen“ oder „deshalb“ sind nützlich, um die Argumentation zu gliedern.
Vermeide Füllwörter: Überflüssige Wörter wie „eigentlich“, „natürlich“ oder „sehr“ tragen nichts zum Verständnis bei und sollten daher vermieden werden.
Richtig zitieren und Plagiate vermeiden
Individuelle Betreuung – wir stehen Studenten zur Seite
APA-Stil: Der APA-Stil wird häufig in den Sozialwissenschaften verwendet. Dieser Stil nutzt Kurzbelege im Text mit dem Format: (Autor, Jahr, Seite). Beispiel: (Müller, 2020, S. 45).
Harvard-Stil: Die Harvard-Zitierweise ist weit verbreitet in den Geistes- und Wirtschaftswissenschaften. Hierbei werden ebenfalls Kurzbelege im Text verwendet, jedoch ohne Seitenzahl: (Müller, 2020).
Chicago-Stil: Dieser Chicago-Stil verwendet Fußnoten oder Endnoten für die Quellenangaben. Besonders beliebt in der Geschichtswissenschaft und den Rechtswissenschaften.
Vancouver-Stil: Vor allem in den Naturwissenschaften und der Medizin verbreitet. Hier erfolgt die Quellenangabe mit Nummern im Text, die dann im Literaturverzeichnis aufgelistet werden.
Die Bedeutung von Quellenangaben für die Glaubwürdigkeit
Wie vermeidet man Plagiate?
Zitiere jede fremde Idee oder Aussage: Auch wenn Du eine Idee mit eigenen Worten wiedergibst, musst Du die Quelle angeben.
Verwende Zitate sparsam: Zitiere nur, wenn es unbedingt nötig ist, und fasse die Argumente lieber in eigenen Worten zusammen (Paraphrase). Paraphrasen müssen ebenfalls mit der Quelle gekennzeichnet werden.
Nutze Plagiatssoftware: Viele Universitäten bieten kostenlose Plagiatsprüfungen an. Sie helfen dabei, unabsichtliche Plagiate zu erkennen und zu beseitigen.
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Häufige Fehler beim wissenschaftlichen Schreiben
Unklare Argumentation
Achte darauf, dass jede Aussage in Deiner Bachelorarbeit oder Dissertation einen direkten Bezug zu Deiner Forschungsfrage hat. Entwickle Argumente schrittweise und stütze sie durch relevante Literatur oder empirische Daten. Ein klarer, logischer Aufbau hilft dabei, Deine Argumentation überzeugend darzulegen.
Falsche oder fehlende Quellenangaben
Stelle sicher, dass jede Idee, die nicht von Dir selbst stammt, ordnungsgemäß zitiert wird. Führe konsequent ein Literaturverzeichnis und überprüfe, ob alle Quellen vollständig und korrekt angegeben sind. Es kann hilfreich sein, am Ende des Schreibprozesses eine separate Überprüfung der Quellen vorzunehmen.
Typische Strukturprobleme
Eine wissenschaftliche Arbeit sollte immer einem stringenten Aufbau folgen. Die gängige Struktur besteht aus Einleitung, Hauptteil und Schluss. Es ist auch ratsam, sich an der klassischen Variante von Unterkapiteln zu orientieren, um die Arbeit thematisch klar zu gliedern. Dabei achten wir auch auf eine gute Formatierung.
Überladung durch Fachbegriffe
Verwende Fachbegriffe sparsam und nur dort, wo es notwendig ist. Stelle sicher, dass alle Begriffe, die nicht allgemein bekannt sind, definiert werden. Denke daran, dass der Lesefluss wichtiger ist als die Menge an Fachjargon.
Überarbeitung und Lektorat
Logik und Kohärenz: Sind die Argumente logisch aufgebaut? Führen die Absätze den Leser schrittweise durch Deine Gedanken?
Struktur: Ist die Gliederung klar und verständlich? Werden die wichtigsten Punkte in einer sinnvollen Reihenfolge behandelt?
Sprache und Stil: Sind die Sätze präzise und verständlich formuliert? Gibt es unnötige Wiederholungen oder zu viele Fachbegriffe, die den Lesefluss stören?
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